Am Samstag den 3. November haben fleißige Helfer im Ehrenamt 470 Obstbäume und die dazu erforderlichen Pfähle und Wühlmauskörbe ausgegeben.
Erstmals wurde in einer gemeinschaftlichen Aktion von Weinstädter Obst- und Gartenbauvereinen Beutelsbach, Endersbach, Großheppach und Schnait und Naturschutzvereinen BUND, NABU und Naturfreunde die Pflanzung neuer Obstbäume unterstützt, um den überalterten Baumbestand der Weinstädter Streuobstwiesen zu verjüngen und zu erhalten. Viele Helfer standen bereit, um die über zwanzig verschiedenen Sorten zügig auszugeben und ihren Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, damit die Pflanzung der Bäume fachlich korrekt durchgeführt werden kann.
Ausgegeben wurden sowohl alte als auch neue resistente Obstsorten von biozertifizierten Baumschulen. Im nächsten Frühjahr wird auf Weinstädter Gemarkung die Blüte von Apfel- und Birnensorten wie Brettacher, Glockenapfel, Hilde, Sirius, Mars, Santana, Uta und Conference das Auge erfreuen. Auch Kirschensorten wie Hedelfinger, Burlat und Kordia, und die neue Zwetschgensorte Jofela und Mirabelle Nancy werden beim Spaziergang in den Streuobstwiesen für eine bunte Mischung sorgen. Die Aktion wurde von der Stadt Weinstadt mit einem Zuschuss von 15 Euro pro Baum unterstützt.
Die Streuobstaktivisten freuen sich außerdem über die Zuschüsse der Stadt für den geplanten Aufbau eines gemeinschaftlichen Pools für Leihgeräte. Ebenso wurde die Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Maschinensicherheit und Baumpflege unterstützt. Die Ausgebildeten werden als Multiplikatoren wirken und ihr Wissen in Form von Schnittunterweisungen und Schnittkursen an Interessierte weitergeben.
Die Vereine führen vielfältige Maßnahmen zum Erhalt der Streuobstwiesen durch: beispielsweise werden im November durch die OGV-Helfer Misteln entfernt, damit die Bäume wieder gesunden können. Nisthilfen werden vom NABU in den Bäumen platziert. Es konnten durch die Förderung sehr viele Wiesenbesitzer an der Biozertifizierung teilnehmen und die Bevölkerung kann sich am jährlich stattfindenden Streuobsttag über die Aktivitäten informieren.
Die gemeinschaftlichen Aktivitäten und die Fachkenntnisse der Vereine werden durch die Stadtverwaltung sehr gut unterstützt und machen es möglich, dass auch in den nächsten Jahren die Kulturlandschaft Streuobstwiese erhalten bleibt und weiter gefördert wird.